Blu-ray killed the Videostar

Blu Ray
Blu-ray Discs sind inzwischen seit guten sechs Jahren in Deutschland erhältlich. Rein von den technischen Werten sind sie den klassischen DVDs überlegen. Aber das hat zu VHS-Zeiten Kandidaten wie VCR und Betamax auch nicht geholfen. Auch wenn der weltweite Anteil zu Beginn der Videorecorderwelle für Betamax bei 23 Prozent lag, konnte sich das Format, außer im Profibereich, nie durchsetzen.

Bei der Blu-ray Disc ist die Lage allerdings ein wenig anders gelagert als bei Betamax. Zu Betamax „Untergang“ führte damals ein echter Krieg der Formate. Firmen wie Grundig und Philips standen im direkten Wettbewerb mit dem japanischen Unternehmen JVC und dessen Partnern, die auf das eigene System VHS setzten. Dieser Systemkrieg existiert im Fall von Blu-ray Discs nicht. Allerdings sind Verkaufszahlen laut dieser Seite an klassischen DVDs noch nach Einführung der ersten Blu-ray Discs auf dem Markt noch gewaltig angestiegen. Die Spitze des Umsatzes wurde in Deutschland erst 2010 erreicht. In dem Jahr gingen etwa 103.500.000 DVDs über deutsche Ladentheken. Im Vergleich dazu wurden 2010 „nur“ 12.000.000 Blu-ray Discs verkauft. Inzwischen aber ist die DVD deutlich sichtbar auf dem Rückzug und die Blu-ray Disc auf dem Vormarsch. Bis zum Verschwinden der DVD werden allerdings noch ein paar Jahre ins Land gehen, bevor sie, wie VHS Kassetten achtlos und vor allem, außer für echte Sammler, wertlos auf dem Müll landen.

Allgemein werden bei Blu-ray Discs eine Menge Vorteile gesehen, aber auch immer wieder Nachteile angesprochen. Lange Zeit galt als stärkstes Argument der erhöhte Preis, sowohl für Abspielgeräte als auch für die Blu-ray Discs selber. Dieses Argument ist inzwischen hinfällig. Der preisliche Unterschied, im Vergleich zur gebotenen Qualität, ist verschwindet gering. Auf aktuellen Bildschirmen machen sich bereits die Mängel von DVDs zu Blu-ray Discs deutlich bemerkbar, allein deswegen greifen vermehrt Kunden zu Blu-rays anstatt zu DVDs. Ebenfalls hinfällig ist das Argument des hohen Preises für Abspielgeräte. Blu-ray Disc Player sind erschwinglich, frei von anfänglichen Kinderkrankheiten und spätestens in den „Next Gen“ Konsolen wie XBOX One und Playstation 4 direkt integriert.

Wer jetzt anführt: „Eigentlich war doch schon zu Beginn der DVD Zeiten absehbar, dass die Silberlinge, genau wie eben die Videokassette, eines Tages vom Markt verschwinden werden“, der hat sicherlich Recht. Und sicher ist die Blu-ray Disc nicht das Ende, sondern wird in den nächsten 10 Jahren langsam von einem anderen Format abgelöst werden.

Blu-ray vs. DVD

Was aber unterscheidet denn nun Blu-ray Discs wirklich von DVDs? Grob formuliert haben Blu-rays eine höhere Qualität in Sachen Klang und Bild. Zwei nicht unwesentliche Faktoren, wenn es um Videos geht. Der Grund dafür liegt natürlich an der deutlich höheren Speicherkapazität von Blu-ray Discs. Höhere Qualität in den Daten braucht eben nur eines: mehr Platz. Um diesen zu gewährleisten, hat eine Blu-ray Disc mehrere Schichten, auf denen die Daten abgelegt werden. Ausgelesen werden können diese übereinanderliegenden Schichten mittels spezieller, violetter Laser. Dieser stand auch namensgebend für „Blu-ray“ und hat, im Vergleich zum Laser in klassischen DVD-Playern eine erhöhte Lesegeschwindigkeit. Die Disc im Blu-ray-Player wird zusätzlich schneller gedreht als die CD oder klassische DVD. Deshalb können die Daten dichter beieinander gespeichert werden. Zusätzlich liest der Laser an der Oberfläche die Daten aus, statt wie bei einer normalen DVD in die Tiefe der DVD einzudringen. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, die schon eben angesprochenen Schichten zu bilden und mehr Daten zu speichern.

Ist das Kunst oder kann das weg?

Wenn aber der Preis kein Argument mehr ist, der Blu-ray-Player längst zu Hause angekommen ist oder spätesten diese Weihnachten erwartet wird, wohin dann mit der DVD-Sammlung?

Sicherlich nicht einfach auf den Müll. Eventuelle Schätze unter den DVDs gehören weiterhin in die eigene Sammlung. Special Editions, die sich schön im Regal machen oder an denen eben ein besonderer, emotionaler Wert hängt. Viele kleine Produktionen werden auch in den nächsten Jahren nicht auf Blu-ray Disc erhältlich sein, da sich für die Vertreiber diese Investition nicht lohnt. Um eine „echte“ Blu-ray Disc zu sein, muss dafür nämlich auch der Inhalt erst einmal auf Blu-ray Disc Niveau nachgebessert werden und das kostet Geld und Zeit.

Mögliche Verkaufswege für ausgediente DVDs

Noch immer lassen sich auf Flohmärkten analoger und digitaler Ausführung DVDs gut an den Mann und die Frau bringen. Dabei ein Vermögen zu machen, ist natürlich recht unwahrscheinlich, aber auf solchen Märkten halten Sammler immer wieder Ausschau nach genau solchen Exemplaren. Gleiches gilt natürlich auch für Auktionsplattformen, die eine erheblich höhere Reichweite haben als der heimische Flohmarkt. Gute Preise lassen sich auch immer auf speziellen Film Börsen erzielen. Termine für derartige werden Sie in Ihrer Lokalzeitung finden.

Ein weiterer Absatzmarkt: Rebuy

Eine gute Möglichkeit seine DVD Sammlung aufzulösen, ohne den Weg in aller Herrgottsfrühe auf den nächsten Flohmarkt anzutreten, sind Rebuy und Recommerce-Plattformen wie momox. Hier können Sie direkt Ihre DVDs verkaufen, ohne sich mit langwierigen Versteigerungen herumschlagen zu müssen. Die angegebenen Artikel können dann kostenfrei an den Anbieter geschickt werden und dieser überweist nach Erhalt der Waren direkt auch den angegebenen Preis, insofern die Qualität der DVDs den Voraussetzungen entspricht. Besser, als die einst so hochgeschätzten Scheiben im Keller oder auf dem Dachboden ein tristes Dasein fristen zu lassen, ist dieser Gedanke allemal.

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